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American Gods – Alte Götter in der Neuen Welt

Das Leben eines Mannes wird auf den Kopf gestellt, gerade als sich alles zum Besseren wenden sollte. Doch wenn die Götter eine Tür schließen, öffnen sie gern auch ein zugiges Fenster. Und so lernt der Zuschauer bald eine ganz spezielle Art von Immigranten kennen.

Titel American Gods
Jahr 2017
Produktionsland USA
Regie David Slade, Adam Kane, u.a.
Drehbuch Bryan Fuller & Michael Green
Genre Fantasy, Drama
Darsteller Ian McShane, Ricky Whittle, Emily Browning u.a.
Länge 51-62 Minuten
FSK Ab 16 Jahren freigegeben
Verleih Amazon Video
Plakat zu American Gods
Plakat zu American Gods aus 2017 von ©Amazon Video

Es war einmal in Amerika

Ian McShane und Ricky Whittle
Ian McShane und Ricky Whittle in American Gods von ©Amazon Video

Mit zarter Kalligraphenfeder hält ein Bestatter gewissenhaft die Geschehnisse fest, die sich seinen Ausschmückungen nach um 813 nach Christus zugetragen haben. Ein Drachenboot landet an der Küste Nordamerikas, aber die Besatzung aus kriegerischen Wikingern schafft es nicht ins Landesinnere. Schnell beschließen sie wieder heimzukehren. Doch es herrscht Flaute und ihre Gebete um günstigen Wind bleiben unerhöhrt, denn ihre Götter haben dieses Land noch nie gesehen. Also müssen die tapferen Krieger die Aufmerksamkeit des Allvaters auf dieses neue Gestad lenken und sei es mit Blut.

Schließlich ziehen die Nordmänner wieder ab. Allerdings lassen sie ein Relikt ihres Glaubens zurück. Odin hat nun zum ersten Mal seinen Fuß auf den Boden der Neuen Welt gesetzt.

Do not piss off these bitches in airports!

Der Kleinkriminelle mit dem klangvollen Namen Shadow Moon wird vorzeitig entlassen. An dem Tag, an dem sein Leben außerhalb des Gefängnises hätte weitergehen sollen, muss er einen gewaltigen Schicksalsschlag einstecken. Shadow erträgt es, bleibt aber ziellos zurück. Im Flugzeug auf dem Weg nach Hause lernt er den mysteriösen Mr. Wednesday kennen. Wednesday weiß verdächtig viel über Shadow und bietet ihm einen Job an. Shadow sträubt sich, denn Wednesday scheint ein Gauner zu sein und der Held hat keine Lust zurück in den Knast zu wandern. Schließlich fügt er sich aber doch. Damit tritt er in Wednesday Welt hinter den Dingen ein und wird zur Figur in einem Spiel, von dem normale Menschen nicht ahnen, dass es stattfindet.

Ein Geheimnis, das keines ist

Peter Stormare in American Gods
Peter Stormare in American Gods von ©Amazon Video

Obwohl der Titel damit prahlt, viele Folgen damit anfangen und es für jeden mit einem Sinn für Mythologien offensichtlich ist, macht American Gods ein Geheimnis aus der Identität der Protagonisten. Shadow Moon ist in der Welt der alten Götter gelandet, die von Europa, Asien und Afrika aus, in diese Neue Welt kamen und sich nun auch mit einem neuen Zeitalter arrangieren müssen. Ein Zeitalter, in dem sie fast vergessen sind. Der Held trifft auf einen rauflustigen Leprachaun (irischer Kobold), der entgegen dem Klischee ihn um ein paar Köpfe überragt, auf wahrsagende slawische Schwestern, deren verbitterten Cousin und viele andere. Speziell Mr. Wednesday Identität bleibt ihm lange verborgen. Obwohl Figuren wie der osteuropäische Czernobog es bei der Begrüßung geradezu herausbrüllen „Wooohtan!“

Auch wenn sie Götter sein mögen, das neue Zeitalter in dem sie leben, ist gefährlich für sie. Andere Gestalten haben ihre Plätze eingenommen und mancher dieser noch jungen Idole wollen Shadow an den Kragen, um an seinen Arbeitgeber zu kommen.

Der Sprung ins Fernsehen

Ian McShane in American Gods
Ian McShane in American Gods von ©Amazon Video

American Gods basiert auf dem gleichnamigen Roman von Neil Gaimen und bedient sich weitgehend dessen Handlungsstrang. Natürlich geht die Serie dabei auch eigene Wege und ändert z.B. das Auftreten oder Schicksal mancher Figur. Produziert wird das Ganze von Amazon. Für das Projekt konnten großartige Schauspieler gewonnen werden. Mr. Wednesday wird z.B. von Ian McShane verkörpert. Der manchem als Septon Ray aus Game of Thrones bekannt sein dürfte. Andere kennen ihn als den skrupellose Bordellbesitzer Al Swearengen aus Deadwood. In der Rolle des Wednesday geht er völlig auf. Aber auch kleinere Rollen haben eine großartige Besetzung, wie Peter Stormare als Czernobog, oder Gilian Anderson als Media.

American Gods erfindet sich von Folge zu Folge neu und kann in einem Atemzug von ernst zu schrill wechseln. Der Zuschauer lernt die Welt durch Shadow Moons Augen kennen. Dabei bleibt man häufig genauso hilflos zurück wie der Held selbst. Dennoch bleibt die Serie stets ein wahres Fest für Mythologiefans.

Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion:

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Hier könnt Ihr die Serie selbst bewerten:

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© Amazon Video

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