Es ist die Erzählung eines ausgebremsten Künstlers, der sich die Steine selbst in den Weg legt.
Titel | Becks letzter Sommer |
Jahr | 2015 |
Produktionsland | Deutschland |
Regie | Frieder Wittich |
Drehbuch | Frieder Wittich, Oliver Ziegenbalg |
Genre | Tragikomödie, Roadmovie, Romanze |
Darsteller | Christian Ulmen, Nahuel Pérez Biscayart, Friederike Becht, Eugene Boateng |
Länge | 98 Minuten |
FSK | Ab 12 Jahren freigegeben |
Verleih | Senator Film |
PLOT
Es geht um einen frustrierten Lehrer, der eigentlich Rockstar hatte werden wollen. Als sich durch einen hoch talentierten Schüler ein Ausweg aus seiner Misere auftut, greift er beherzt zu. Am Ende seiner abenteuerliche Reise wird ihm klar, wohin er gehört.
Rauli (Nahuel Peréz Biscayart) hat schon allein wegen seines Migrationshintergrundes wenig Chancen im harten Musikbiz. Also pilgert sein Musiklehrer Beck (Christian Ulmen) zu Plattenchefs, die er noch von früher kennt, und versucht Deals für seinen Protegé auszuhandeln und muss bald erfahren, dass das alles gelingen könnte, nur wird er selbst ab einem bestimmten Punkt nicht mehr gebraucht.
FILM
Die zwar amüsanten, aber für den Erzählfluss und inhaltlich überflüssigen Zwischenkapitel „Beck und Ich“ wurden gestrichen und finden in der Adaption keine Erwähnung. Ebenfalls findet die verzeihbare jugendliche Geschwätzigkeit nicht statt und der Inhalt wurde dramaturgisch gestrafft. All das ist für den Handlungsaufbau und -ablauf vorteilhaft, doch macht es mir als gesehenes Erlebnis die Schwächen der Adaption deutlich. Das Szenario des Lehreralltags ist so altbekannt als hätte man es schon hundertmal gesehen. Diese „Typ-in-midlife-crisis-mit-Endzwanzigerin-Beziehung“ ist schon so abgekaut und wird hier anschließend mit dem klassischen Sonnenuntergang romantisiert – das zieht mir die Schuhe aus. Dem Road-Movie Aspekt gibt man in der Umsetzung zu wenig Raum. Wie schon bei 13 Semester, Frieder Wittich wollte mal wieder zu viel. Er inszenierte den Stoff als Coming-of-Age-Film, Liebesfilm und Roadmovie, und vertraute zu wenig auf die Vorlage und dessen Figuren. All zu oft werden altbekannte stereotype Muster der Kinokonventionen in die Rollen verbaut. Das stösst bei mir etwas sauer auf.
MEINUNG
Doch diese Dinge sind unbedeutende Auffälligkeiten, die vor allem dem Kenner der Vorlage und sehr detailverliebten Filmfreunden ins Auge springen dürfte. Im Gros der deutschen Filme bleibt Becks letzter Sommer bei mir als positive Filmerfahrung haften. Die zum Teil halbgaren Charaktere und einige konstruierte Wendungen kann ich verzeihen. Die Intension der Grundstory ist und bleibt erzählenswert: Leiste Widerstand gegen das vermeintliche Schicksal. Das Leben ist nicht vorher bestimmt. Als lakonische Tragikomödie und melacholischer Sommerfilm funktioniert Film und Geschichte.
Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion:
[yasr_multiset setid=0]Hier könnt Ihr den Film selbst bewerten:
[yasr_visitor_multiset setid=0]Alles Rechte liegen bei © Senator Film.
Wirklich authentisch kann ich den gar nicht mehr bewerten. Ich weiß nur noch, dass er mir ganz gut gefallen hatte. Besonders Christian Ulmen sehe ich ohnehin sehr gern.