Ist die Netflix Produktion eine Enttäuschung? Einen annehmbaren Zeitvertreib aus der Genre-Ecke des Fantasy-Horror kann die Netflix Produktion rund um ein mörderisches Notizbuch grundsätzlich bieten. Aber bitte die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen.
Titel | Death Note |
Jahr | 2017 |
Produktionsland | USA |
Regie | Adam Wingard |
Drehbuch | Charley Parlapanides, Vlas Parlapanides, Jeremy Slater |
Genre | Fantasy-Horror |
Darsteller | Nat Wolff, Lakeith Stanfield, Margaret Qualley, Shea Whigham, Paul Nakauchi, Jason Liles, Willem Dafoe |
Länge | 101 Minuten |
FSK | Ab 16 Jahren freigegeben |
Verleih | Netflix |
PLOT
Im Netflix-Film Death Note findet der Highschool Schüler Light ein magisches Notizbuch. Jede Person, deren Namen der Besitzer des Buches hineinschreibt, stirbt. Der Besitzer kann sogar die Art und Weise festlegen. Light entscheidet sich dazu die Bürde des Buches auf sich zu nehmen und die Welt von Kriminellen zu befreien.
FILM
So zufällig wie Hauptprotagonist Light zum Notizbuch Death Note kommt, so zufällig erscheint mir auch der Handlungsaufbau der ersten halben Stunde. Der Netflix Film kommt wie ein MashUp zwischen Wishmaster und Final Destination daher. Schließlich werden auch hier mit Hilfe eines Dämons tödliche Wünsche erfüllt, dessen Todesarten wiederum zum Unterhaltungswert der Produktion beitragen sollen. So rollt bereits nach den ersten zehn Minuten ein abgetrennter Kopf über die Straße. Das wird zu Beginn sehr zügig erzählt und fühlt sich nicht richtig an. Warum nimmt Light seine Rolle so schnell an ohne zu hinterfragen? Wieso erzählt er einem Mädchen aus der Schule, das er kaum kennt, so schnell sein Death Note Geheimnis? Obwohl ihm Ryuk sagt, er soll es für sich behalten? Warum haben solche Verstöße keine Konsequenzen, wenn das Death Note doch so viele Regeln besitzt? Überhaupt wirkt Death Note inszenatorisch ziemlich holprig und so als hätte man eine tiefer greifende Vorlage gerafft. Erst in der zweiten Hälfte schafft die Verfilmung die Kurve zur annehmbaren Genre-Unterhaltung.
MEINUNG
Trotz erzählerischer Schwächen sieht man dem Netflix Film sein Budget an. Das fängt an mit einem makellosen Produktionsdesign, geht über zu starken Montage bis hin zur stimmigen Kombination zwischen Effekten und Beleuchtung. Besonders auffällig wenn Todesgott Ryuk auftritt, dem Willem Dafoe seine charismatische Stimme leiht.
Leider empfinde ich den Hauptdarsteller nicht als die beste Wahl. Er kommt unbedeutend und manchmal unglaubwürdig rüber. Ganz im Gegensatz zur love interest Mia, die sich im Laufe der Handlung wesentlich diabolischer entwickelt als es anfangs erscheint. Ihre Geltungs- und Machtsucht wirkt punktuell gruseliger als der Todesgott Ryuk 😉
Selbst wer sich nicht von Mangas begeistern lassen kann und trotzdem die Geschichte von Death Note erfahren möchte, auch dann wirkt der Film zu unrund. Da ist für eine eventuelle Fortsetzung durchaus noch Luft nach oben.
Hintergrund
Die japanischen Mangas haben zahlreiche Anhänger. Neben einer beliebten Anime Serie existieren bereits japanische Realverfilmungen, eine Live-Action TV Serie, ein Video Game und
sogar ein Musical. Ich frage mich, ob diese Umsetzungen von den Fanboys auch soviel Schelte einstecken mussten. Ob Netflix von Regisseur Adam Wingard 108 Manga-Kapitel in 100 Minuten adaptieren ließ oder eher die 37 Folgen der Anime zur Vorlage nimmt, kann ich gar nicht beurteilen.
Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion:
[yasr_multiset setid=0]Hier könnt Ihr den Film selbst bewerten:
[yasr_visitor_multiset setid=0]© Netflix
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