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Die Jugger – Kampf der Besten

Schnelle Sprints, harte Bodychecks und der Jubel des Publikums, wenn man den Hundeschädel auf einen Pfahl steckst: das ist Jugger.

OriginaltitelThe Blood of Heroes
Jahr1989
ProduktionslandAustralien
RegieDavid Webb Peoples
DrehbuchDavid Webb Peoples
GenreSport, Sci-Fi
DarstellerRutger Hauer: Sallow

Delroy Lindo: Mbulu

Anna Katarina: Big Cimber

Vincent D’Onofrio: Young Gar

Justin Monjo: Dog Boy

Joan Chen: Kidda

Hugh Keays-Byrne: Lord Vlle

Richard Norton: Bone

Länge90 / 104 (ungekürzt) Minuten
FSKAb 18 Jahren freigegeben
VerleihNew Line Cinema

Die Jugger kommen!

Schnelle Sprints, harte Bodychecks und der Jubel des Publikums, wenn du den Hundeschädel in der Endzone auf einen Pfahl steckst: das ist Jugger. Bei wem nach diesem Satz Kindheitserinnerungen wach werden und wer jetzt daran denkt, wie er immer davon geträumt hat, irgendwann einmal in „Der Liga“ zu spielen, der wurde entweder aus einer dystopischen Zukunft in die Vergangenheit (unsere Gegenwart) geschleudert – Willkommen Zeitreisender! – oder ist ein Videothekenkind der Neunziger.

Kratzt du dir gerade den Kopf und denkst: Hundeschädel, Pfahl, häh? Dann hast du einen Sportfilm der Extraklasse verpasst. Einen Film, der schon allein deshalb legendär ist, weil er der Welt eine neue Art Mannschaftssport schenkte, für die im Jahr 2014 sogar die erste Weltmeisterschaft mit 64 teilnehmenden Teams ausgetragen wurde.

Worum geht’s?

Im Film Jugger – Kampf der Besten, vom Drehbuchautor David Webb Peoples (Blade Runner, 12 Monkeys, Erbarmungslos) schließt sich Kidda (Joan Chen, Knight Rider, Twin Peaks) dem von Dorf zu Dorf ziehenden Juggerteam um Sallow (Rutger Hauer, Blade Runner, Valerian – Die Stadt der tausend Planeten) an, und begleitet sie auf den Weg nach Norden. Kidda wird zum Läufer des Teams und hofft darauf, in „Die Liga“ aufgenommen zu werden. Doch das kann nur gelingen, wenn man im Rahmen eines Herausforderungsspiels eine Ligamannschaft schlägt, oder wenigstens mit einem Unentschieden vom Platz geht. Bisher hat das nur ein einziges Team geschafft – Sallow und seine früheren Kameraden. Warum ausgerechnet er die Liga wieder verlassen musste, und wie sich das auf die anstehenden Matches auswirkt, ist ein tragender Bestandteil der Handlung.

Fratzengulasch par excellence

Die Geschichte ist einfach gestrickt und bietet keine Überraschungen. Das Spiel steht hier im Mittelpunkt und wie bei jedem anderen Sportfilm bekommt man viel davon zu sehen. Im Gegensatz zum weichgespülten Gegenwartsjugger, geht es dabei aber richtig zur Sache. Hier fliegen- man sieht es schon an den entstellten Gesichtern der Spieler – ordentlich die Fetzen. Mit Keulen, Ketten und Stäben, dreschen alle aufeinander ein, während die Läufer versuchen müssen, einen Hundeschädel auf der gegnerischen Seite auf einen Pfahl zu rammen. Das Ensemble ist durchsetzt von wunderbar hässlichen Menschen, die gut ins Setting passen und schon von sich aus nach Gendefekt durch Strahlungsüberdosis aussehen. Maske und Kostüme tun ihr Übriges, um das entscheidende Gefühl für den Zeitgeist der Jugger zu vermitteln und erinnern an Klassiker wie die Mad Max Filmreihe, bleiben aber im Vergleich dazu im Hintertreffen.

Träum mit mir

Aufgrund der schwachen Geschichte, die starke Ansätze für komplexes Erzählen liefert, diese dann aber konsequent ignoriert, muss die schauspielerische Leistung nicht groß besprochen werden. Wenn dann schon eher die Fitness der Darsteller und in welchem Maße diese ihre Kampfqualitäten zeigen. Rutger Hauer verwämst seine Gegner so elegant wie ein Berserker auf Fliegenpilzen, und auch die anderen prügeln sich in bester Schulhofmanier über den Platz. Choreografierte Action bleibt die Ausnahme, brachialer Krafteinsatz dagegen die Regel und nichtsdestotrotz kann man den Blick nicht abwenden, wenn die malträtierten Körper der Jugger aufeinanderprallen. Die Hoffnung, spannungsgeladene Kampfsport-Moves zu sehen, bleibt eine schöne Träumerei, obwohl das Spiel dafür wie gemacht scheint.

Fazit

„Die Jugger – Kampf der Besten“ ist der Ursprung, das Ei, die Henne und die Inspiration für ein Spiel, das gespielt wird wie kein anderes und seine Geburtsstunde in unserer Zeit hat. Es ist kein Film, es ist ein historisches Zeitdokument, an dem man nicht vorbeikommt, wenn man sich als Sportfan bezeichnet und deswegen über Kritik erhaben. Man muss diesen Film nicht unbedingt gesehen haben, aber man sollte unbedingt Jugger kennen (hier gehts zum Sport).

Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion:
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Hier könnt Ihr den Film selbst bewerten:
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