Originaltitel | It |
Jahr | 2017 |
Produktionsland | USA |
Regie | Andrés Muschietti |
Drehbuch | Cary Fukunaga, Chase Palmer, Gary Dauberman |
Genre | Horror, Drama |
Darsteller | Bill Skarsgård, Javier Botet, Sophia Lillis, Jaeden Lieberher, Finn Wolfhard |
Länge | 135 Minuten |
FSK | Ab 16 Jahren freigegeben |
Verleih | Warner Bros. GmbH |
Story
Kritik
Es lässt sich allerdings nicht leugnen, dass im Laufe der Jahre unweigerlich der Zahn der Zeit an der ersten Verfilmung nagt, ganz besonders im Hinblick auf die schon damals recht günstig produzierten Effekte. Tim Currys grandiosem Auftritt als „Pennywise“ tut dies natürlich nach wie vor nicht den geringsten Abbruch und der Film dürfte unter Fans einen festen Platz im Horror-Himmel haben. Nun war es aber an der Zeit ein paar Altlasten zu entfernen, um sich auf eine neue Dimension des Schreckens vorzubereiten und dabei gab sich der argentinische „Mama“ – Regisseur „Andrés Muschietti“ erstaunlich viel Mühe. Um es gleich vorweg zu nehmen: wer hier den ultimativen Schocker erwartet, wird sicher enttäuscht sein. Muschiettis „ES“ ist ein ungeschliffener Rohdiamant, der sich langsam aber sicher im Laufe der Geschichte zum fast makellosen Brillanten entwickelt.
Das bedeutet im Klartext, das hier nicht auf Effekthascherei im Dauerfeuer gehofft werden darf. Kings Buch war vom Seitenumfang her schon ein wahres Prachtexemplar von einer literarischen Vorlage. Ähnlich detailverliebt geht auch die Kino-Adaption des Stoffes vor und lässt die jungen Charaktere sich behutsam entfalten. Davon lebt der Film dann letztlich auch. „Es“ mag damit fast schon eher wie ein Jugenddrama und weniger nach einem Horrorfilm klingen, aber tatsächlich steht hier die Entwicklung der jungen Charaktere und ihre Beziehung untereinander an oberster Stelle. Kein einziger Jungdarsteller wirkt hier fehl am Platz oder benachteiligt und jeder Charakter entwickelt seine individuellen Verhaltensmuster, was einen unglaublich starken Wiedererkennungswert vermittelt und darüber hinaus eine Intensität erzeugt, wie man sie seit „Stand my Me“ oder auch „Stranger Thrings“ wohl nicht mehr zu Gesicht bekommen hat. Und wo wir gerade davon reden…
Fazit
„Es“ hat ohne Wenn und Aber das Zeug zum modernen Horrorklassiker. Die Inszenierung des Stoffes ist grandios, die Jungdarsteller suchen ihresgleichen und die Geschichte selbst wird einmal mehr der berühmten King-Vorlage gerecht. Selbstverständlich gibt es auch hier keine haargenaue 1:1 Umsetzung des Bestsellers, aber das kann man auch nicht erwarten. Zu sehen bekommt man dennoch eine sehr gute und weitaus detailfreudigere Verfilmung der Geschichte, die im Bezug auf ihre Intensität und visuelle Umsetzung herausragt und so ziemlich zu den besten King-Adaptionen aller Zeiten zählen dürfte. Besonders hervorzuheben ist hier auch der konsequent durchgezogene Bezug zu den Jungdarstellern ohne Zeitsprünge zum erwachsenen „Verlierer Club“. Dieser darf sich dann hoffentlich ebenso gut entfalten, wie es diese erste grandiose Hälfte über das undefinierbare Böse getan hat. Man darf gespannt sein.
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Also eines der Fakten ist. Das Buch ist nun wirklich keine Erleuchtung. So sehr wir uns auch alle den guten Stephen King als Super-Autor wünschen, so unnötig sind mind. 500 der ca 1500 Seiten dieses Buches. Es ist eine Art „Wohlfühl“ Roman. Die Tiefe der Umschreibungen lädt uns alle dazu ein, sich in der Welt dieser Kinder, die diesen Pakt geschlossen habe, genüsslich nieder zu lassen. Und genau wie das Buch, ist auch die Verfilmung von 1990 eher eine perfide Symbiose von „die 3 Fragezeichen“ und „Stand by me“. Stephen King zeigt uns in erster Linie das Böse in uns selbst. Denn der Clown ist keineswegs zufällig in genau dieser Stadt. Voll von kleinkarierten Vorurteilen, Rassismus und Spießbürgertum, ist das sog. Böse nur eine logische Konsequenz und das Ergebnis dessen, was diese Kinder an Unschuld darstellen,. Die neue Verfilmung setzt dabei, wenn auch verständlich, auf das falsche Pferd. Wie viele der Romane dieses Autors, so ist auch „ES“ in erster LInie die Suche und die Erkenntnis des Bösen in uns selbst. Die aktuelle Version allerdings bricht das alles auf einen simplen Nenner herunter. Er ist weder besser noch schlechter als der Film der 90er. Dieses Buch ist es schlicht nie Wert gewesen, verfilmt zu werden.
Eine akzeptable aber dennoch völlig andere Sichtweise. Kann das nur bedingt teilen. Die symbolic die letztlich vermittelt werden soll (das böse in und selbst) dürfte für den Mainstream des Films nur sehr bedingt eine Rolle spielen. Themen wie ein schlechtes Elternhaus, rassismus und dergleichen werden sicher von den wenigsten Kino Besuchern so durchleuchtet, das hierfür etwas ganz anderes Pate stand. Das Gesamtergebnis ist noch nicht fertig. Der Ansatz der ersten Hälfte die hier geboten wird übertrifft die alte TV Adaption aber um Längen. Es ist letztlich doch „nur“ Popcorn-Kino und keine großartig interpretierbare Independent Produktion die zum nachdenken anregen will. Stil und Machart des Films ist an den neuesten Stand des möglichen angepasst und darauf beschränkt sich letztlich auch das Publikum. Man hätte das ganze natürlich bis zur undenklichkeit auseinander pflücken können, nur denke ich das das kein Mensch lesen möchte. Das wichtigste auf den Punkt gebracht, nicht mehr und nicht weniger. Aber trotzdem danke für deine Meinung.
Das war keineswegs eine Kritik an deinem Beitrag. Im Gegenteil. Du hast im Grunde rausgeholt was rauszuholen war. Ich bin auch kein Freund von zu tiefen Analysen in solchen Beiträgen, weil dann die Aufmerksamkeitsspanne des Lesers schnell verfliegt. Mein Kommentar richtet sich mehr gegen den , mir unverständlichen, Hype um dieses Buch.
Nein nein das hab ich auch nicht so aufgefasst alles gut 🙂 Der Hype ist allerdings in der Tat so langsam aber sicher nicht mehr zu ertragen. Auch mit Hinblick auf den Film. Eigentlich sehr schade, denn das versaut zu einigen einen Kino Besuch. Aber auf der anderen Seite natürlich nachvollziehbar, wenn so ein Riesen Wirbel darum gemacht wird, dass man dann entsprechend keine Lust mehr haben kann.