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Sleep Tight (Mientras duermes)

„Sleep Tight“ ist ein Psycho-Thriller über die perfiden Obsessionen eines Hauswartes, dessen Vorlieben der wahre Horror für alleinstehende Frauen ist.

TitelMientras duermes
Jahr2011
ProduktionslandSpanien
RegieJaume Balagueró
DrehbuchAlberto Marini
GenrePsycho-Thriller
DarstellerLuis Tosar, Marta Etura, Alberto San Juan, Pep Tosar, Petra Martinez, Iris Almeida
Länge102 Minuten
FSKAb 16 Jahren freigegeben
VerleihSenator Home Entertainment
Universum Film

 

DVD-Cover zu Sleep Tight
DVD-Cover zu Sleep Tight von ©Senator Film

Achtung:

Bevor Du dich meinem Text widmest, sei gewarnt. Sleep Tight gehört zu jenen Filmen, deren volle Wirkung sich dann entfaltet, wenn man möglichst wenig (im besten Fall gar nichts) über den Handlungsverlauf weiss. Wer sich sein Unwissen bewahren möchte, um einem der spannendsten spanischen Thriller der letzten Jahre zu geniessen, überspringe folgende Inhaltsangabe und geht gleich über zum Absatz Film. Für Unbelehrbare und sehr Neugierige, werde ich mich latent spoilerhaft zur Handlung äussern.

Luis Tosar in Sleep Tight
Luis Tosar in Sleep Tight von ©Senator Film

Inhalt:

César ist todunglücklich. Genauer, er hat in seinem Leben nie erfahren was Glück bedeutet. Er trägt sich im Vorspann mit Selbstmordgedanken. Warum nur? Ein Rückblick soll mich als Zuschauer erleuchten. César wacht neben einer wunderschönen Frau auf. Das soll seine Freundin sein? Was ist passiert, das dieser Mann sich später mit Suizidgedanken plagt? Für ihren Freund verhält er sich allerdings recht ungewöhnlich. Er entfernt sich auf merkwürdige Weise von der schlafenden Schönheit und aus ihrer Wohnung. Das Folgegeschehen bringt die Erleuchtung und setzt den wahren Horror preis. César ist der Hauswart und eine Art Concierge eines Mehrparteien-Mietshauses. Er schleicht sich des nachts in die Wohnung seiner Angebeteten, um sie zu betäuben und sich zu ihr zu legen. Was an sich bereits schlimm genug ist. Aber der Film schafft es, mich als Zuschauer auf Césars (also des Täters) Seite zu holen. Nicht das ich mit ihm sympathisiere. Dennoch schwitze ich mit ihm, wenn er Gefahr läuft entdeckt zu werden. Seine Angebetete bemerkt nichts von seinem Vorgehen. Das Risiko wird für César erst größer als die Nachbarstochter etwas wahr nimmt.

 

Eine brenzliche Situation für Luis Tosar in Sleept Tight
Eine brenzliche Situation für Luis Tosar in Sleept Tight von ©Senator Film

Film:

Der Plot denkt gar nicht über die Umstände des gestörten César nach und will auch nicht die soziale Ausgrenzung eines kranken Mannes zur Diskussion stellen. Wer will schon bei der Sichtung von The Silence of the lambs über das Krankheitsbild eines Hannibal Lecter sinnieren? Es geht um eine schauerliche Geschihcte, die im Alltag denkbar wäre, und hier aus der Perspektive des Bösewichts erzählt wird. Das macht Regisseur Balaguró so gut, das ich als Zuschauer auf die Seite des „Monsters“ gezogen werde. Somit bin ich völlig dem Idyll des Eigenheim entrissen, das nun dargestellte Szenario muß für Klaustrophobiker der Horror sein. Das scheinbar harmonische Wohnhaus wird durch Lichtsetzung und Kameraperspektive zum Wechselbad zwischen Schrecken und Faszination. Die Vorstellung vom sicheren Heim wird einfallsreich auf den Kopf gestellt. Auf der Darstellerseite obliegt es Luis Tosar den Film zu tragen. Der Rest der Besetzung erfüllt seinen Zweck, wirkt aber austauschbar. Der Film ist wegen seiner Handlung und Dramaturgie, aber auch wegen seiner Präsentation und Form in meinen Augen ausgezeichnetes Kino.

Luis Tosar in Sleep Tight
Luis Tosar in Sleep Tight von ©Senator Film

Meinung:

Durch die Vorstellung der „Was wäre wenn?“-Handlung beeinflusst Script und Inszenierung den Zuschauer und versucht mich dabei zu manipulieren. Zumindest zeitweise gelingt das auch. Es gab Situationen, in denen ich mit Hauswart César unwillkürlich mitgefiebert habe. Obwohl mir andererseits bewusst ist, welche Rolle er in dem Szenario darstellt.
Mein Fazit: Ein unterschwellig gruseliger Psycho-Thriller, der mit einfachen Mitteln effektiv arbeitet.

Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion:

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Hier könnt Ihr den Film selbst bewerten:

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© Senator Film

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