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The Autopsy of Jane Doe

Lernt in The Autopsy of Jane Doe von André Øvredal die wahre Hölle kennen. Die Leichenhalle…

TitelThe Autopsy of Jane Doe
Jahr2017
ProduktionslandGroßbritannien
RegieAndré Øvredal
DrehbuchIan B. Goldberg, Richard Naing
GenreHorror
DarstellerEmile Hirsh, Brian Cox, Ophelia Lovibond, Michael McElhatton, Olwen Catherine Kelly
Länge86 Minuten
FSKAb 16 Jahren freigegeben
VerleihUniverum Film
Bluray Cover von The Autopsy of Jane Doe von © Universum Film 2017

Die Handlung

Brian Cox, Emile Hirsch und Olwen Catherine Kelly in The Autopsy of Jane Doe
Brian Cox, Emile Hirsch und Olwen Catherine Kelly in The Autopsy of Jane Doe von © Universum Film 2017

The Autopsy of Jane Doe handelt von zwei Gerichtsmedizinern, die eines Abends eine Leiche von der Polizei überreicht bekommen, die für Unbehagen und reichlich Fragen sorgen wird. Es sind Austin Tilden (Emile Hirsch) und Tony Tilden (Brian Cox), die tagtäglich Leichen optuzieren, um einzig und allein die Todesursache von Leichen festzustellen. Die hinterfragen, wer, was oder wieso. Nur die Todesursache spielt eine Rolle und dafür benötigen sie nur die Leiche, die Haut und Fasern, Organe und Gewebe der Leichen. An den Leichen hängt seither eine Glocke, um sicherzustellen, dass sich die Leichen niemals bewegen, geschweige denn noch leben…

Kritik von The Autopsy of Jane Doe

Brian Cox in The Autopsy of Jane Doe von © Universum Film 2017

Emile Hirsch und Brian Cox funktionieren als Team sehr gut. Vater und Sohn, die sich an einer Leiche zu schaffen machen müssen, die sich nicht durchschauen. Dabei dürfen wir die ersten ca. 45 Minuten bei der Obduktion mit dabei sein und uns die Fragen stellen, wie Austin und Tony. Dabei werden einige Fragen aufgeworfen, die später in einem perfekten Twist zueinander finden.

 

The Autopsy of Jane Doe funktioniert ganz ohne billige Effekte, viel CGI und viel Blut. Es ist der Horror, durch die echten Emotionen der beiden Schauspieler, die den Film allein tragen, der Horror einer Leiche, die erschreckend echt und authentisch in Szene gesetzt wird und der Sinn hinter der Handlung, der genügend Interpretationsspielraum bietet. Ohne Spoilern zu wollen, könnte man die Handlung insofern deuten, dass Leid, welches ungerechter Weise an Menschen verübt wird, auch wieder zum Menschen zurückfindet.

Emile Hirsch in The Autopsy of Jane Doe
Emile Hirsch in The Autopsy of Jane Doe von © Universum Film 2017

Es gibt allerhand handgemachte Effekte, wie Rauch und gute Kostüme. Obgleich man die Kostüme fast nie ganz zu sehen bekommt, da sie im Dunkel der zerplatzten Lampen und des mangelnden Lichtes, immer nur mit Umrandungen und nie ganz sichtbar auftreten. Ein toller Effekt, machen sich die meisten Horrorfilme doch die ganze Mythologie und das Erschreckende, das sie sein wollen, damit kaputt, dass sie schon nach wenig Laufzeit oder überhaupt, das Schrecken klar bebildern wollen.

Doch darauf verzichtet André Øvredal konsequent. Es gibt keine Kreaturen richtig zu sehen, sodass sich The Autopsy of Jane Doe nicht entmystifizieren muss. Klarer Punkt nach oben. Die Kamera ist stets ruhig, folgt den Personen und setzt den Fokus immer auf die Leiche. Wenn sie an die Leiche heranfährt, sich der Leiche langsam nähert und das Gesicht von Jane Doe in Nahaufnahmen zeigt, dann läuft einem ein kalter Schauer den Rücken herunter. Ich hatte jedenfalls schon einigen Minuten keinen Bock mehr auf meine Currywurst, die ich zuvor in der Mikrowelle erwärmt hatte.

Brian Cox und Emile Hirsch in The Autopsy of Jane Doe
Brian Cox und Emile Hirsch in The Autopsy of Jane Doe von © Universum Film 2017

Die Handlung hat keine Lücken und wird stringent und nach genauer Abfolge perfekt eingehalten. Im zweiten Teil der Laufzeit sind die beiden Gerichtsmediziner nämlich eingeschlossen. Den meisten Horrorfilmen gelingt es ganz und gar nicht, hier eine gute Erklärung dafür zu finden, weshalb die Polizei nicht in zwei Minuten bei ihnen sein kann. Das löst André Øvredal, wieder im genauen Gegensatz zu anderen 0815 Horrorfilmen, nicht nur mit klirrenden Telefonen und kaputten Leitungen durch Unwetter. Er geht noch etwas weiter und erklärt sich dazu durch das Radio und die Nachrichten, die daraus strömen. Sogar das Radio bietet atmosphärische Horrorelemente.

The Autopsy of Jane Doe ist die erste Perfektion des Horrorfilmes, die mir in letzter Zeit unter die Augen gekommen ist.

Langsame, stille und atmosphärisch eingefangene Szenen wechseln sich mit gruseligen und intensiven Szenen ab. Die Obduktion macht indes den meisten Teil des Horrors aus. Denn wir dürfen explizit dabei sein und zuschauen. Auch die Dokumentation der Vorgehensweise auf dem Leichentisch dürfen wir professionell miterleben.

Was es mit der Leiche auf sich hat, löst André Øvredal gegen Ende des Filmes auf und hat etwas ganz besonderes für uns. Keine Dämonen und kein blödes Buch. Also keine „Oh nein, uiuiui und Hollali, ich hab dieses blöde Buch aufgemacht und bin jetzt gleich Tod“ Geschichte. Zwar gibt es Parallelen mit der Öffnung und Obduktion, aber generell ist hier nichts mit einem 08/15 Drehbuch getan.

Kurzes Fazit

Ein atmosphärischer, perfekt inszenierter Horrorstreifen, der sich den Konventionen anderer Horrorfilme erfrischend entzieht und seine Handlung gleich in die Hölle katapultiert. In die Leichenhalle. Mit einer wundervollen Leiche.

Unsere Wertung:

 

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© Universum Film

18 Kommentare

  • Das klingt nach einem Film für mich! Genau meine Rubrik 😀
    Der Trailer sah sehr gut aus und deine Filmkritik klingt überaus positiv!
    Der Artikel kommt direkt mal in meine Favoriten, damit ich das auch nicht vergesse.

    Ganz liebe Grüße und einen schönen Abend dir 🙂
    Michelle <3

    • Liebe Michelle,

      Huch, das klingt vielleicht toll. Danke für dein tolles und hallendes Feedback zu meinem Text und auch zum angefügten Trailer 🙂 Hammermäßig! Hoffen wir mal, dass The Autopsy of Jane Doe dir fürchtern lehren kann und ordentlich unterhält. Ich bin da sehr hoffnungsvoll. Der wird dir sicher gefallen. Der war eine große Überraschung 🙂

    • Wie schön, dass ich dich mit meinem Beitrag dazu überzeugen konnte! Ich hoffe, dass er dir gefallen kann und du dich gut unterhalten fühlen wirst Steffi!

  • Heijeijei! Ich habe den Trailer gerade mit Kopfhörern gehört und angesehen 😀 Jetzt muss ich schon etwas über mich selbst lachen, weil ich mich so erschrocken habe. Der Film ist auf meiner Playlist!!! Danke!

    Liebe Grüße
    Nadine

    • Ganz schon schaurig der Trailer, nicht Nadine? hehe.
      Der ist auch sehr atmosphärisch und gehört zu den größten Überraschungen 2017 für mich.
      Ein erschreckendes Vergnügen mit tollen Schauspielern .) Danke für deinen lieben Kommentar!

  • OMG! Hätte der Trailer nicht mit dem Ende starten können?..: Watch it – but not alone! Ich bin eh so ein Angsthase und habe mir den Trailer ernsthaft bis zum schluss angeschaut. Jetzt weißt du, wie es mir geht! pffff .. ich habe gerade die ärgsten Zustände hehe. Aber irgendwie hätte ich schon Lust mir den Film anzusehen – jedoch nicht allein!
    danke fürn tipp
    glg karolina

    • Huch, Karolina,

      Das hatte ich natürlich nicht bezweckt ^_^
      Vielleicht gibt’s ja mal mit ein paar Freunden eine Gelegenheit. Hauptsache du schaust ihn dir nicht alleine an, denn er ist wirklich sehr atmosphärisch und beängstigend. Aber um deine Gesundheit bruachst du dir keine allzu großen Sorgen machen hehe…falls du es wagst –> Dann wünsche ich dir höllische Unterhaltung… 🙂

  • hui klingt ja deiner Beschreibung nach schon ein bisschen gruselig! …und der Trailer! Aber Lust habe ich auf jeden Fall, den Film anzuschauen. Ich leite deinen Post mal meinem Freund weiter. 🙂

    Alles Liebe,
    Verena

    • Liebe Verena,

      danke für das viele Lob!!
      Egal, wie es kommen mag, dir und/oder deinem Freund wünsche ich mörderischen Spaß mit The Autopsy of Jane Doe muhaha.. 🙂

    • Hallo Sara,

      schön, wenn ich dir The Autopsy of Jane Doe schmackhaft machen konnte.
      Hoffen wir mal, dass das nicht zu viel höllische Unterhaltung für dich ist, falls du es wagen möchtest hehe 🙂

  • Lieber Robin,

    …das ist diesmal leider leider nichts für mich – ich mag keine Horrorfilme. ich bin da viel zu ängstlich und könnte dann Nächte lang nicht schlafen. Hab mal The Walking Dead angeschaut und träume heute noch davon … auch von Poltergeist 1 den ich als Kind mal gesehen habe. Ich lasse diesen Film also lieber aus.

    Liebe Grüße
    Verena

    • Liebe Verena,

      sehr starke Entscheidung! Das ist definitiv nicht Jedermanns Sache und deswegen auch sehr verständlich, wenn du diesen hier auslässt :)…