Wenn Dinge Dinge nach sich ziehen… Selbstfindung in The Bad Batch.
Titel | The Bad Batch |
Jahr | 2016 |
Produktionsland | USA |
Regie | Ana Lily Amirpour |
Drehbuch | Ana Lily Amirpour |
Genre | Science-Fiction |
Darsteller | Suki Waterhouse, Jason Momoa, Jim Carrey, Keanu Reeves |
Länge | 118 Minuten |
FSK | Ab 16 Jahren freigegeben |
Verleih | Netflix |
Darum geht es in The Bad Batch
Ein ganz besonders wertvoller Dialog von Rockwell (Keanu Reeves) und Samantha (Suki Waterhouse) aus der Post-Apokalyptischen Welt von The Bad Batch, legt die Offenbarung nach dem Wunsch einer Bestimmung offen. Aber zunächst sind die Menschen in The Bad Batch hier ausgestoßene, vergessene und gequälte Seelen. Über die Jahre haben sich Gruppen gebildet, Menschen sind zu Kannibalen geworden und eine Gesellschaft, die sich Komfort nennt, wehrt sich gegen die aufkommende Verlorenheit der menschlichen Rasse. Sie ernähren sich noch von Nudeln und wenn sie ihre Ausscheidungen runterspülen, dann fließt sie immer noch irgendwo hin, wo sie keiner sehen und keiner riechen kann. Dank Rockwell, den Keanu Reeves in The Bad Batch mimen darf und der bis zum Ende zwar geheimnisvoll, aber doch durchschaubar wird. Eine genaue Handlung möchte an dieser Stelle nicht besprechen, da dies die Atmosphäre für eine Sichtung verderben würde.
Es gibt aber in diesem grandiosen Science-Fiction-Drama sehr viele Dinge, die man für sich selbst mitnehmen kann. Was ich daraus mitnehmen konnte, folgt weiter unten. Wenn Dinge zu Dingen führen und zum Nachdenken und Mitdenken anregen… dann ist es für mich vordergründig die Suche nach einer Bestimmung, in einer Welt, in der es weit und breit nichts mehr zu sehen, nichts mehr zu fühlen und nichts mehr zu empfinden gibt. Frauen werden abgeschleppt, damit man ihnen ihre Gliedmaßen abschneiden kann, um sie zu essen und trotzdem am Leben zu lassen, damit sie noch schön frisch bleiben. Aber auch die Menschen in der Gemeinschaft Komfort scheinen kein helles Licht mehr in ihren Augen zu haben, auch wenn sie sich den Funken Menschlichkeit ohne Hannibal Lecter in ihrem Blut noch erhalten können.
Wachsen und gedeihen
„Ich denke, also bin ich“. So sagte mal ein sehr weiser Mann, der vermutlich erst weise wurde, nachdem Dinge passiert sind, die Dinge möglich gemacht haben und daraus wieder Dinge entstanden sind, die Dinge reifen ließen und Dinge ermöglicht haben, um Dinge werden zu lassen und dann Dinge größer erscheinen zu lassen. Vielleicht kleine Dinge, die früher noch nicht bemerkenswerte Dinge waren, die dann irgendwann aber ganz große Dinge geworden sind. So wie Picasso. Oder?
Wachsen und gedeihen, wie eine Tomate. So spricht Rockwell (Keanu Reeves) in The Bad Batch. Erst ist sie ein Samen, dann führt man sie sorgsam in die Erde ein, gibt ihr Wasser und vermehrt sie stetig. Man kümmert sich um die Pflanze, damit sie sich um uns kümmern kann. Der optimale Lauf der Dinge.
Nicht viele Dinge auf der Erde laufen so gut und dankbar, wie eine Tomate. Wenn man überall wenig geben und viel bekommen könnte, gäbe es keine Bestimmung für uns. Denn wenn Dinge nicht zu Dingen führen, sondern erst reifen und wachsen müssen, dann muss man seinen Teil dazu beitragen. Der Pflanze Wasser geben, der Pflanze einen Grund geben zu leben.
Dinge führen zu Dingen in The Bad Batch
Was ich jetzt tue, gestern und vor Jahren gemacht habe, führt mich unweigerlich zu dem, was ich jetzt bin, wo ich jetzt sitze und was ich in diesem Moment denke und tue. Dinge, die zu Dingen geführt haben und Dinge nach sich zogen. Vor 22 Jahren hab ich mir in die Hose und in mein Bett gemacht, immer geschrien, wenn mir der blöde Broccoli auf dem Teller nicht gepasst hat, damit meine Eltern mir Manieren beibringen, mich Sprache, Kommunikation und Dinge lehren können, die dann Dinge nach sich zogen und mich veränderten. Dinge, die Dinge *****, die Dinge ….
Was aber definitiv auch zu der Frage führt, wann der Mensch, der nur ein Säugetier ist, beginnt sich selbst zu verspeisen. Nur mal am Rande, da es ein schweres Thema ist… aber man erinnere sich an einen Flugzeugabsturz in einem eisig kalten Gebiet, indem die Menschen so lange nichts zu essen bekamen, bis sie gegenseitig Hunger auf sich bekamen.
Who is who der Apokalypse
Diese Frage wird auch nicht weiter erklärt, denn The Bad Batch ist ein fertiges Szenario in einer fiktiven Zukunft. Ana Lily Amirpour zeichnet ein dreidimensionales, durchdachtes, ruhiges, wortkarges und atmosphärisches Apokalypse-Szenario, dass zwar bewusst Fragen aufwirft, ohne dem Zuschauer dabei jedoch alles offensichtlich vorzukauen und zu erklären. Viele werden den Film nicht mögen, weil die meiste Zeit gar nicht oder wenig gesprochen wird und generell keine Zeit für große Erklärungen da ist. Amirpour konzentriert sich voll auf die Stimmung und lässt die Schauspieler ihre Arbeit machen. Darunter überzeugen vor allem Suki Waterhouse als Samantha, Keanu Reeves als Rockwell, in seiner Minirolle, und Jason Momoa als Joe.
Jede Figur ist anders und Samantha ist die einzige erkennbare Moral in The Bad Batch. Sie ist nur auf der Suche nach dem richtigen Platz in einer verkommenen und Seelen-leeren Welt. Sie findet am Ende zwar ihren Platz, schließt aber auch mit vielem ab, wobei das Ende gerne so gedeutet werden kann, wie es am besten passt. Auch hier schreibt uns Amirpour keine terminierte Schlussfolgerung vor, sondern übergibt die Handlung uns und unserer eigenen moralischen Vorstellung(skraft).
Das Fazit zu The Bad Batch
The Bad Batch ist ein Ding, dass Dinge in mir erzeugt hat, die heute Nacht vielleicht noch Dinge in meinem Kopf anstellen, sodass Dinge morgen oder in der Zukunft passieren, die Dinge entstehen lassen, die Dinge dann vielleicht verändern, wenn ich meine Bestimmung und den richtigen Platz für mich und meine Gedanken gefunden hab.
Unsere Wertung:
Zuletzt aktualisiert am 11. November 2022 um 1:51 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr. | Kundenbewertungen Unverb. Preisempf.: € 4,99 Du sparst: € 0,98 Preis: € 4,01 Jetzt auf Amazon kaufen* Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten |
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